Dienstag, 6. Dezember 2011

Gewinnergeschichte von Tanja Bumb

Männer machen ja oftmals sehr seltsame Dinge, die wir Frauen einfach nicht verstehen können. So auch mein Mann. Letztes Wochenende hat er mich mal wieder sehr zum Schmunzeln gebracht. Wäre ich nicht selbst dabei gewesen, hätte ich das alles gar nicht geglaubt. Vorab möchte ich sagen, dass sich mein Mann normalerweise kaum im Haushalt beteiligt. Wenn er dann doch mal etwas tut, ist meistens alles noch viel schlimmer als vorher – so auch am Freitag: Mein Mann hatte im Fernseher einen Bericht über Milben gesehen. Entsetzt kam er zu mir und meinte wir müssen  heute dringend die Betten neu beziehen. Gesagt getan. Während er mit unserer Tochter spielte, bezog ich die Betten neu. Danach saugte ich noch und kümmerte mich um den Rest des Haushalts. Nach einer Weile ging er ins Schlafzimmer um mein Werk zu begutachten. Das macht er immer. Schließlich muss alles ganz perfekt sein, auch wenn er nichts macht. Dafür verbessert er dann gerne. Sein Blick verriet alles – zufrieden sah anders aus! Entsetzt zog er die Betten wieder ab. Auf meine Frage warum er das tat, antwortete er mir ganz selbstverständlich, dass die Milben doch auch in der Decke sind und wir die zuerst waschen müssen! Die Bettbezüge seien jetzt schon von Milben befallen und wir könnten diese auf keinen Fall mehr benutzen – wir brauchten schon wieder frische! Ich schüttelte nur noch den Kopf. Ich weigerte mich. Immerhin war ich mit dem Haushalt soweit fertig und wollte mit unserer kleinen Tochter Fiona in den Garten (Sie liebt es im Blätterhaufen zu spielen). Mein Mann erklärte sich bereit  die „Operation saubere Betten“ selbst in die Hand zu nehmen. Ich vertraute ihm da. Er wusste ja wie die Waschmaschine und der Trockner funktionieren.  Als ich mit Fiona aus dem Garten zurückkam, machte sie ihren Mittagsschlaf. Diese Gelegenheit nutzte ich um in Ruhe etwas fern zu sehen. Die Betten hatte ich da schon ganz vergessen…

Gegen Abend fuhren wir alle drei zum Einkaufen. Wir kaufen nur etwa alle 2 Wochen ein, da wir mitten auf dem Land leben und die Fahrt zum nächsten Supermarkt recht weit ist. Dafür haben wir uns extra einen großen Gefrierschrank gekauft.  Der Einkauf dauerte recht lange und der Kofferraum war randvoll. Zu Hause angekommen , brachte ich Fiona hoch und fütterte sie. Die Kleine ist immer so hungrig nach dem Einkaufen. Mein Mann brachte den gesamten Einkauf hoch und stellte ihn in die Küche. So machen wir das immer: Er trägt alles hoch und ich räume alles ein.  Diese Methode hat bis jetzt immer am besten funktioniert. Sonst habe ich nur Chaos im Kühlschrank und die Hälfte der Lebensmittel stehen irgendwo in der Küche herum.

Ich fing also an die Lebensmittel einzuräumen. Die Sachen für die Gefriertruhe standen schon auf dem Tisch. Die wollte ich als nächstes einräumen. Ich öffnete die Gefriertruhe und bekam erst mal einen Schock: In der Truhe befanden sich vier große, schwarze Müllsäcke! Ich rief meinen Mann in die Küche und fragte ihn was das sei. Er fing an zu erklären: Nachdem er die erste Bettdecke gewaschen und getrocknet hatte, merkte er, dass das so bis heute Abend nie fertig werden würde. Da hatte er eine neue Idee! In eine Homeshoppingkanal (ja mein Mann liebt diese Sender!) hatte er eine Unterbettkomode gesehen, die man mit dem Staubsauger klein saugen konnte. So etwas hatte er leider nicht da. Deshalb stopfte er alle Decken und Kissen in große Müllsäcke und saugte die Luft mit dem Staubsauger ab. So erhielten die Größe, dass sie ins Gefrierfach passten. Ich fragte ihn warum er denn unsere Decken in die Gefriertruhe gelegt hat. Er erklärte mir, dass Kälte die bösen Milben auch töten würde und dass die Säcke jetzt noch mindestens zwei Stunden da drin bleiben müssten.

An die Lebensmittel hatte er natürlich nicht gedacht. Nach einer Endlosdiskussion sah er endlich ein, dass die Lebensmittel dann doch besser in der Gefriertruhe aufgehoben waren als das Bettzeug. Er war mit seinem Werk halbwegs zufrieden. Dann bezog er die Decken und Kissen neu. Da er sich nicht sicher war, ob denn alle Milben jetzt auch wirklich tot seien, sprühte er das komplette Bett mit Desinfektionsmittel ein. Leider verbrauchte er dabei fast eine komplette Flasche und im Schlafzimmer roch es schrecklich nach Krankenhaus. Aber wenigstens war mein Mann endlich zufrieden und wir konnten den Freitag Abend zusammen genießen!

Abends im Bett: Schatz wieso betreibst du denn so intensiv Milbenbekämpfung? Antwort von ihm: Wir haben doch so wenig Zeit gemeinsam. Da brauchen wir nicht auch noch Zuschauer im Schafzimmer!



Nachtrag: Leider ist mein Mann nun süchtig nach Desinfektionsmittel. Jeden Abend sprüht er das Bett wieder neu damit ein. Ihn davon abzubringen ist chancenlos. Er denkt damit würden wir alle viel besser schlafen und dass die bösen Milben uns dann nicht auffressen würden ….

… Ich bin gespannt was nächstes Wochenende kommt…

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